Run for Experience – Demografie als Management-Aufgabe
Ein Gastbeitrag von Axel Dürr
Wenn es um die Zukunft geht, dann muss es immer um Demografie gehen. Junge Talente, die auf immer mehr ältere Experten treffen.
Als Erwerbsalter wird hier die Spanne von 20 bis 64 Jahren betrachtet. Im Jahr 2013 gehörten 49,2 Millionen Menschen dieser Altersgruppe an. Ihre Zahl wird erst nach 2020 deutlich zurückgehen und 2030 etwa 44 bis 45 Millionen betragen. 2060 werden dann etwa 38 Millionen Menschen im Erwerbsalter sein, also 23 Prozent weniger als 2013, so die Prognose des statistischen Bundesamtes.
Für den Personalexperten Prof. Dr. Gunther Olesch steht fest: „Durch die Digitalisierung wird es viele Umwälzungen geben. Ich bin der festen Überzeugung, dass wir Industrie 4.0 jetzt angehen müssen, um der Demographie Herr zu werden. Um wettbewerbsfähig zu bleiben, müssen wir ausscheidende Mitarbeiter durch Digitale Prozesse ersetzen.“ Radikales neues Denken oder einfach aus der Not geboren?
Erfahrung bekommt neuen Stellenwert
Bis 2030 werden 7 Prozent der Fachkräfte in Rente gehen und bereits heute fehlt in vielen Bereichen der Nachwuchs. „Der Schatz der Erfahrung wird in Zukunft wieder deutlich mehr Gewicht bekommen und statt war for talents wird es einen run for experience geben“, erklärt die Vorständin beim Demografie-Netzwerk Deutschland, Martina Schmeink, in der Wirtschaftswoche. „Die Unternehmen wollen erfahrene Leute halten und beginnen sogar, sich mit der Rekrutierung Älterer anzufreunden“, kommentiert Rudolf Kast, Vorstandsvorsitzender des Demographien-Netzwerks ddn ein Ergebnis der Studie „Black Box Mittelstand“. Zugleich kommt der Wertewandel der jüngeren Generation in den Unternehmen an,“ erlebt auch Kast: „Die Ansprüche steigen, die Loyalität nimmt ab, die generelle Bedeutung von Arbeit ebenso.“
Was bedeutet das für das Führungsverständnis der Zukunft? Welche Kenntnisse und Fähigkeiten sind für erfolgreiches Leadership Führung nötig, über welche Kompetenzen sollten Führungskräfte verfügen?